Der Besuch einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Roms ist nicht mehr kostenlos. Seit dieser Woche müssen Touristen eine Eintrittskarte für 5 Euro kaufen. Aufgrund des großen Interesses waren zu Beginn der Woche nur Kombitickets mit Audioguide (15 Euro) oder einer Führung (30 Euro) erhältlich. Für die Barauszahlung an der Tür bildete sich eine lange Schlange.
Jedes Jahr wird das Pantheon von 9 Millionen Menschen besucht und ist damit eine der beliebtesten Touristenattraktionen Roms.
Erträge und Ziel
Kulturminister Gennaro Sangiuliano gab am vergangenen Sonntag bekannt, dass 30 Prozent des Erlöses der katholischen Kirche zugute kommen sollen. Der verbleibende Teil, 70 Prozent, wird für den Unterhalt des Gebäudes und für wohltätige Zwecke verwendet.
Besucher, die Gottesdienste im Kirchengebäude besuchen, müssen künftig keinen Eintritt zahlen. Für Jugendliche, Geistliche und Einwohner Roms bleibt der Eintritt frei. Das Kulturministerium hatte in 2017 hatte mit der Diözese Rom bereits ein ähnliches Abkommen geschlossen, aus dem jedoch damals nichts wurde. Teilweise, weil die Forderung nach einem (obligatorischen) Eintrittspreis für ein Kirchengebäude in Italien immer noch ein Tabu ist.
Historischer Hintergrund
Der ursprüngliche Tempel wurde im Jahr 27 v. Chr. erbaut, aber bei einem großen Brand im Jahr 80 n. Chr. zerstört. Kaiser Hadrian ließ das Pantheon zwischen 119 und 125 umbauen und erhielt so seine charakteristische runde Form.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches blieb das Pantheon in den Händen der byzantinischen Kaiser, obwohl diese in Rom keine Macht mehr hatten. Im Jahr 609 schenkte der byzantinische Kaiser Phokas den Tempel Papst Bonifatius IV., der ihn in die Basilika Santa Maria ad Martyres, den offiziellen Namen des Pantheons, umwandelte. Seit der Renaissance diente das Denkmal auch als Grabstätte prominenter Italiener.
Damit ist das Pantheon die erste Kirche in Rom, deren Besuch nicht mehr frei ist.
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Quelle: avvenire/kathpress.at
Der Zugang zu einer Kirche ist kein Tabu. Versuchen Sie, in Venedig kostenlos in eine Kirche zu gelangen.
Bis vor Kurzem war dies für Rom ein Tabu. Aus diesem Grund wurde es über Jahre hinausgezögert.